Μουστοκούλουρα
In diesem Jahr ist mir der Abschied vom Sommer besonders schwer gefallen. Keine Ahnung warum und morgen ist schon November! Und das muss ich mir jetzt mit Moustokouloura versüßen. Ein sehr passendes Rezept für den Herbst. Most heißt auf griechisch Moustos und das ist auch die Hauptzutat für Moustokouloura. In Griechenland sind zwei Varianten beliebt: Moustokouloura mit Traubenmost oder mit Traubenmostsirup: Petimezi. Ich habe mich für Petimezi entschieden.
Petimezi ist ein dunkler Sirup, der durch Einkochen von Traubensaft gewonnen wird, dabei wird kein Zucker zugesetzt. Er wird schon seit Jahrhunderten zum Süßen verwendet. Neben der Süße bringt der Sirup auch ein feines fast karamellartiges Aroma mit und eine ganz leichte Säure. In Griechenland wird er für die Moustokouloura verwendet oder für eine Art Pudding (Moustalevria). Ich gieße etwas Petimezi gerne pur über griechischen Joghurt oder verwende ihn in Saucen und Salatdressings – statt Honig.
Falls ihr kein Pezimezi beim Griechen bekommt dann schaut in türkischen oder arabischen Lebensmittelhändlern, dort heißt es Pekmez. Übrigens gibt es auch Petimezi aus Feigen oder Granatapfelkernen.
So sieht Petimezi aus
Für ca. 45 Moustokouloura
- 200 g Petimezi
- 200 ml Olivenöl
- 2 große Bio-Orangen (sie sollten 250 ml Saft ergeben)
- 100 g brauner Zucker
- 1 EL Vanillezucker
- 1,5 TL Natron
- 1,5 TL Zimt
- ca. 700 – 800 g Mehl (kann auch etwas weniger sein)
Eine Orange heiß waschen und die Hälfte der Schale abreiben. Beide Orangen auspressen, es sollten ca. 250 ml Orangensaft dabei herauskommen. Vom Orangensaft ein paar Esslöffel beiseitestellen.
Den restlichen Orangensaft, Orangenschale, Petizezi, Olivenöl, Zucker, Vanillezucker und Zimt in einer großen Schüssel gut vermischen. Den zurückbehaltenen Orangensaft in ein großes Glas umfüllen und das Natron darin auflösen. Am besten direkt über der Schüssel denn – Achtung – es schäumt sehr stark! Direkt zur Petimezi-Mischung geben und umrühren.
Nun nach und nach das Mehl hinzufügen und umrühren, ich mache das mit den Händen. Da Ergebnis soll ein noch etwas klebriger, weicher aber gut formbarer Teig sein. Deshalb erst nur die Hälfte das Mehles hineinschütten und dann nach und nach den Rest hinzufügen. Ich habe mit 700 g Mehl gerechnet, habe aber 800 g gebraucht. (Das ist das berühmte griechische „oso parei“ = „so viel der Teig nimmt“. Früher hat mich diese unpräzise Mengenangabe wahnsinnig gemacht, jetzt verstehe ich langsam den Sinn).
Den Teig ca. 15 Minuten ruhen lassen, ihr müsst ihn aber nicht kühl stellen und in der Zwischenzeit den Ofen auf 170 ° vorheizen. Ein oder gleich zwei Backbleche mit Backpapier auslegen
Nun geht es ans Formen des Teigs (ich habe leider kein Bild vom rohen Teig gemacht)
Traditionell sind Moustokouloura rund. Koulouri beschreibt nämlich eine runde Form. So mag ich sie am liebsten. Ich habe außerdem noch kleine Schnecken geformt. Die Kringel können übrigens auch etwas größer sein. Ich mag sie jedoch klein am liebsten – gerade so klein, dass sie zum Reintunken in meine griechische Mokkatasse passen.
Ich nehme eine ca. aprikosengroße Menge und forme erst einen Strang, den ich dann zu einem Ring zusammenlege oder von innen zu einer kleinen Schnecke aufrolle.
Die Moustokouloura werden in der mittleren Schiene im Ofen ca. 17 -18 Minuten gebacken. Obwohl das Pezimezi ziemlich süß ist, sind es diese kleinen Kringel nicht, das finde ich persönlich ganz angenehm, ansonsten müsst ihr die Zuckermenge etwas erhöhen.
Perfekt zu einem kleinen griechischen Kaffee und zum Herbst.
Noch mehr Koulourakia:
- Klassische Koulourakia für Ostern
- Krasokouloura mit Rotwein
- Vegane Koulourakia – Ladokouloura
Ein kleiner Nachtrag
Nachdem ich so nett von Christina von LeBonVivant eingeladen wurde, steuere ich gerne dieses Herbstrezept zum Blogevent Quintessenz des Herbstes auf 1 x Umrühren bitte aka Kochtopf bei. Christina schreibt „Der Herbst ist der Frühling des Winters“ , da musste ich beim Lesen glatt schmunzeln.
31. Oktober 2014 um 23:34
Ja, irgendwie kommt der Herbst immer ganz plötzlich. Aber schön, wenn man ihn sich mit solchen Kleinigkeitne versüßen kann. 🙂
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2. November 2014 um 11:44
das stimmt… und mein nächstes Rezept ist auch so eine Kleinigkeit zum Versüßen…
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3. November 2014 um 19:38
Hallo Marina,
vielen Dank für dein Rezept.
Es hat mich kurz nach Griechenland entführt 🙂
Viele Grüße
Cristina
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3. November 2014 um 21:23
Hallo Christina, das freut mich… gedanklich war ich auch dort :-). Viele Grüße
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5. November 2014 um 9:21
Wie lange kann man denn die Kringel aufbewahren? Ist ja mit Natron gebacken-sollte schon möglich sein, sie auf Vorrat zu machen, oder?
Übrigens bin ich in Süddeutschland auch mit der Mehl-mengenangabe aufgewachsen: “ Bis der Teig die Schüssel putzt.“ Typisch schwäbische Kehrwoche + Putzwut 😉
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5. November 2014 um 20:48
Ein Gruß ins Ländle, da bin ich aufgewachsen. Das mit der Schüssel putzen kenne ich nicht, aber die Kehrwoche dafür nur zu gut aus meiner Stuttgarter WG-Zeit.
Die Moustokouloura halten sich bei mir nicht so lange, mein Sohn putzt die innerhalb von zwei Tagen weg. Aber ansonsten kann man sie schon länger aufbewahren. Gut verschlossen sollten sie bis zu zwei Wochen frisch bleiben. Es ist ja kein Ei und keine Butter dran.
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7. November 2014 um 9:30
Werde ich demnächst probieren, klingt echt gut! Schönes Rezept für eine Kaffeerunde im Winter…
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31. Januar 2015 um 20:58
Klingt gut und und sieht verdammt lecker aus. Zum Frühstück Morgen gibt’s Rosinenzopf aber diese Teile würden auch hervorragend passen.
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