Φασολάδα
Was ist denn so richtig typisch griechisch? Das werde ich hin und wieder gefragt und die Antwort bleibe ich immer schuldig, denn sonst müsste ich mich ja beschränken. Mein deutsches Umfeld staunt immer wieder über die typisch griechischen Rezepte, die ich hier im Blog präsentiere und die sie so gar nicht mit Griechenland verbinden. Diese Fasoláda ist zum Beispiel so richtig typisch griechisch und ein Gericht, das an kalten Wintertagen häufig auf den Tisch kommt. Hülsenfrüchte (óspria) mit Gemüse – so richtig schön sättigend, gesund und preiswert. Die griechische Küche kennt unzählige Kombinationen.
Bei mir kommt Fasoláda nicht oft auf den Tisch. Das liegt daran, dass ich meist spontan die nächste Mahlzeit plane (meist von jetzt bis in 30 Minuten auf dem Tisch). Deshalb ist diese griechische Bohnensuppe, bei der ich am Vortag die Bohnen einweichen muss, (die ich vorher gekauft haben sollte) ein Wochenend-Festessen geworden.
Typisch für Fasoláda ist übrigens Stangensellerie. Davon werden hauptsächlich die Blätter und die zarten Stiele verwendet. Selleriefans sollten das versuchen. Ich verzichte aber gerne darauf und nehme stattdessen rote Paprika.
Wer es scharf mag: Der kann auch mit Bukowo würzen. Das sind Flocken und Kerne einer mediterranen Chili. Ich habe in diesem Rezept eine normale getrocknete Chili genommen. Ihr könnt auch Pul biber nehmen.
Was wird dazu gegessen? Reichlich Brot, sauer eingelegtes Gemüse, Anchovis, etc. Viele verfeinern die Suppe noch mit Essig oder Zitrone. Das mag ich aber nicht besonders. Bei mir ist es Brot und ein paar Oliven (ausschließlich aus Kalamate), die ich gerne direkt in die Suppe gebe – mit einem Schuss gutem Olivenöl.
Zutaten für zwei große Portionen
- 300 g weiße Bohnen (kleine oder mittlere)
- 1 große Zwiebel
- 3-4 kleine Karotten
- 1 kleine Spitzpaprika
- 1 Knoblauchzehe
- 1 Kartoffel
- 1 getrocknete Chilischote (wer es mag)
- 1 EL Tomatenmark
- 100 ml passierte Tomaten
- 2 Lorbeerblättter
- 1 TL Paprika edelsüß
- 50 ml Olivenöl plus 2 EL
- Salz
- frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
- ein paar Zweige Petersilie
Dazu:
- Brot
- Oliven
- oder siehe oben
Am Vorabend die Bohnen in reichlich kaltem Wasser einlegen und über Nacht stehen lassen. Da das Wasser hier in Bayern sehr hart ist, nehme ich dafür und zum Kochen gefiltertes Wasser. Sonst könnten die Bohnen hart bleiben.
Am nächsten Tag das Wasser abgießen und die Bohnen mit frischem, nicht gesalzenem Wasser aufsetzen und zum Kochen bringen. Etwa 30 Minuten kochen. Die halb gegarten Bohnen abgießen und beiseite stellen.
In der Zwischenzeit die Zwiebeln, die Paprika und die Knoblauchzehe putzen und würfeln. Die Karotten schälen und in Scheiben schneiden. Die Chilischote entkernen (wer es ganz scharf macht lässt die Kerne dran) und kleinschneiden. Die Kartoffel schälen.
In einem Topf ca. 2 EL Olivenöl erhitzen und das Gemüse mit der Chilischote ganz leicht anschwitzen. Eigentlich wende ich das Gemüse bei leichter Hitze nur ein paar Mal im Öl, statt das ich es anbrate. Das Tomatenmark hinzufügen und kurz mitrösten. Danach die Bohnen in den Topf geben sowie die passierten Tomaten und die ganze Kartoffel. So viel Wasser dazugeben, dass die Bohnen ca. 2 cm damit bedeckt sind. Mit den Lorbeerblättern und mit Paprikapulver würzen. Keinesfalls salzen!
Bei sanfter Hitze köcheln lassen, bis die Bohnen weich sind. Das kann je nach Bohnensorte 30 Minuten oder 60 Minuten dauern. (Versteht ihr jetzt, warum es für mich ein Wochenendessen ist?)
Eine häufige Frage, die griechische Hülsefrüchte-Verkäufer beantworten müssen, ist übrigens: „Lassen sich Deine Bohnen auch gut kochen? Werden sie auch weich?“
Während dem Kochen immer wieder kontrollieren, ob noch Wasser nachgegossen werden muss. Wenn ihr merkt, dass die Bohnen schon gar sind und die Sauce etwas eingedickt ist, dann fügt ihr das Olivenöl und das Salz hinzu und lässt das ganze noch ein paar Minuten köcheln – genug Zeit, um die Petersilie zu waschen und kleinzuschneiden.
Ich mag die Fasoláda schön sämig, deshalb fische ich die Kartoffel aus der Suppe, zerdrücke sie ganz fein mit etwas Kochsud und gebe sie wieder zurück in den Topf.
Zum Schluss die Petersilie und den frisch gemahlenen Pfeffer über das Gericht geben und genießen.