Taramosalata – fluffige Fischrogencreme

Taramosalata

Es ist gar nicht so leicht, in München Taramas zu finden. Ich meine nicht den fertigen Dip, den ihr beim griechischen Gemüsehändler bekommt oder die rosafarbene Creme, die in den Restaurants serviert wird. Ich meine die Zutat, die der Taramosalata ihren Namen gibt: Taramas, gesalzener Fischrogen, möglichst nicht gefärbt. Denn… die rosa Farbe ist meist künstlich.

In Griechenland gibt es weißen und roten Fischrogen zu kaufen. Der weiße Tarama ist deutlich teurer. Wobei „weiß“ nicht ganz zutrifft. Die Farbe erinnert etwas an Rost oder Lachs. Mit diesem Taramas wird der Dip eher cremefarben.

Fischrogen

Welchen Fischrogen ihr nehmt ist Geschmackssache – auch hinsichtlich der Optik. Ich habe bei meinem Gemüsehändler weißen Taramas bekommen. Den verkauft er eigentlich nicht, denn die deutsche Kundschaft greift gerne zum hausgemachten, der übrigens vorzüglich ist. Mit dem im Supermarkt erhältlichem roten Fischrogen habe ich Taramosalata noch nie zubereitet. Wer hier Erfahrungen hat, kann mir sehr gerne schreiben. Ansonsten gibt es bei diversen griechischen Onlinehändlern den Fischrogen für Tarama zu kaufen. Die Fischeier stammen meist vom Kabeljau.

Taramas gehört wie das Fladenbrot Lagana zur griechischen Fastenzeit. An Kathara Deftera, sauberer Montag wird die orthodoxe Fastenzeit vor Ostern eingeläutet. Traditionell wird dazu diese Taramosalata gereicht. Und jetzt kommt es: während Fleisch und Fisch während der Fastenzeit nicht erlaubt ist, sind Fischrogen erlaubt.

Die Zubereitung von Taramosalata ist wirklich sehr einfach: eine Basis aus Brot oder Kartoffeln, Fischrogen, Zwiebel, Zitronensaft und Öl.

Die Basis – Kartoffel oder Brot?
Ich bevorzuge Brot statt gekochten Kartoffeln und verwende ein schönes Weißbrot oder ein helles Weizenmischbrot vom Bäcker. In vielen Rezepten wird entrindetes Toastbrot verwendet. Nicht mein Favorit. Und ich lasse die Kruste dran und schneide nur harte oder besonders knusprige Stellen weg.

Die Zwiebelfrage
Ich verwende gerne ein bisschen Zwiebel. Die Zwiebel könnt ihr kleingeschnitten und roh zum Mixer geben. Die Taramosalata wird lecker. Da ich keine rohen Zwiebel mag, dünste ich sie in wenig Olivenöl weich. Das gibt nochmal ein schönes Aroma in den Salat. Auch lecker: rohe und gedünstete Zwiebel mischen. Knoblauch lasse ich übrigens weg. Aber das ist auch eine Frage des persönlichen Geschmacks.

Die Ölfrage

Ist für mich keine. Olivenöl! Ich verwende ausschließlich Olivenöl. Wem das zu intensiv ist, der kann einen Teil des Olivenöls durch Sonnenblumenöl ersetzen.

Die Konsistenz
Taramosalata muss samtig sein, fluffig und locker-leicht. Mit einem Mixer gelingt das problemlos. Beim Mixen zunächst den Tarama mit dem Brot, den Zwiebeln und dem Zitronensaft aufschlagen. Das Olivenöl wird erst dann portionsweise oder in einem dünnen Strahl untergeschlagen (wie bei Mayonnaise). Das Olivenöl macht den Dip wunderbar cremig, bitte nicht daran sparen.

Zutaten für eine große Schüssel

  • 150 g Weißbrot (ca. 3 dicke Scheiben)
  • 100 g Taramas (gesalzener Fischrogen)
  • 1 große Bio-Zitrone (1/4 Schale und der komplette Saft)
  • 1 kleine Zwiebel oder noch besser Schalotte
  • ca. 200 ml Olivenöl + 1 EL zum Dünsten

1
Das Brot von zu knuspriger Kruste befreien und in eine Schüssel mit Wasser tauchen. Ein paar Minuten stehen lassen, bis sich das Brot vollgesaugt hat. Anschließend das Wasser abgießen und das Brot gut ausdrücken.

2
Die Zwiebel schälen und fein würfeln. Etwas Olivenöl erhitzen und die Zwiebel darin leicht dünsten. Wer die Zwiebel roh verwenden möchte, der spart sich natürlich das Dünsten.

3
Den Taramas zusammen mit dem Brot in den Mixer geben und 1-2 Minuten mixen. Die Zwiebel dazugeben und untermixen. Die Zitrone heiß waschen und etwa 1/4 der Schale fein reiben. Die Zitrone auspressen. Saft (einen kleinen Rest zum Abschmecken übrig lassen) und Schale untermischen, bis eine homogene Masse entstanden ist.

4
Nun das Olivenöl langsam in den Mixer einfließen lassen und dabei auf höchster Stufe mixen. (Bei meinem Mixer habe ich keine Öffnung, deshalb rühre ich das Olivenöl in 5-6 Portionen unter). Wenn nur noch wenig Olivenöl übrig ist, die Konsistenz und den Geschmack prüfen. Wenn nötig den restlichen Zitronensaft untermischen und das restliche Olivenöl. Der Dip sollte jetzt eine sehr cremige Konsistenz haben. Salz braucht es übrigens meiner Meinung nicht, wer möchte kann gerne salzen. Auf Pfeffer verzichte ich bei diesem Rezept ebenfalls.

Taramosalata passt zu Lagana, Hülsenfrüchtegerichten wie Revithada, Fasolada, Fakes und zu allen Brotsorten. Ich persönlich esse sehr gerne Paximadi dazu, das ist ein Gerstenzwieback aus Kreta. Die grünen Zweige sind eingelegter Meerfenchel, Kritamos.

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14 Kommentare

  1. Irene Luchsinger

    Vielen Dank für dieses spannende Rezept! Eine Frage: ist Taramas zu vergleichen mit Bottarga? Viele Grüsse Irene

    1. Beides ist Fischrogen, unterscheidet sich jedoch. Bottarga, der in Griechenland Avgotaracho genannt wird, hauptsächlich aus Meeräsche stammt. So weit ich weiß wird der Rogen für Bottarga gesalzen, in der Sonne getrocknet oder geräuchert und dann mit einer Wachsschicht überzogen. Zum Servieren wird er in Scheiben geschnitten. Die Fischeier für Taramas stammen z.B. vom Kabeljau oder auch Meeräsche. Sie werden gesalzen und reift in einer Lake. Angeboten wird der Taramas ohne die Membran, die die Fischeier umhüllt. Sie sind eher vergleichbar mit Kaviar.

      1. Danke sehr! Ja, Bottarga kenne ich gepresst und verwende es gerieben an der feinen Reibe. Ich könnte versuchen, den Dip damit zu würzen, ich finde hier🇨🇭 kein Taramas…

  2. Da sieht man mal wieder, das man wirklich alles essen kann.

  3. Tolles Rezept! Werde ich gerne mal nachbacken :))

  4. Warum ist mein taramas wie Gummi ?

    1. Hallo Kai, hm, das ist mir noch nie passiert. Was für Taramas hast Du verwendet? Hast Du Brot oder Kartoffeln genommen? Und wie lange hast du gemixt. Langes langsames (!) Mixen sollte den Taramas geschmeidig machen. Wenn du dabei zu schnell vorgehst oder zu schnell zuviel Olivenöl unterhebst kann es schon mal gerinnen. Versuche, ob du mit etwas Wasser und weiteren mixen den Taramas retten kannst.

  5. Vielen Dank für schnelle Antwort. Versuche mit Wasser zu retten . Es ist auch sehr salzig . Mal sehen , ich probiere es. Steht ja noch in der Küche. Berichte dann . Ist mit Kartoffeln gemacht . Lg

    1. Ok, mit Kartoffeln im Mixer kann das schnell zu Kleister werden, deshalb verwende ich Brot. Wenn es zu salzig ist, dann die Menge der Kartoffeln/des Brotes erhöhen. Viel Glück

  6. Also hab mit Wasser probiert , es ist cremiger geworden . Vielen Dank . Ist aber noch viel zu salzig . Kann man so nicht essen . Letzter Versuch , noch mal 1 Kartoffel mit 1/2 Tara. Maße mischen . Vielen Dank . Hat 1/2 geholfen . 😂😂Lg Kai

    1. Probiere es mal mit Brot aus, und vielleicht auch mit mehr Ksrtoffeln

  7. […] passt der bereits erwähnte Taramas, Fava, Gigantes, oder der […]

  8. Vielen Dank für das tolle Gericht!

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