Fasolakia - Grüne Bohnen aus Griechenland

Es gibt eine griechische Abschiedsfloskel, die ich so gar nicht verstehe: kalo chimona. Damit wünscht man sich einen guten Winter und zwar oft sogar mitten im heißen Spätsommer. Wenn ich mich also bei fast 40 Grad Ende August oder Anfang September in Griechenland verabschiede, dann höre ich diesen Abschiedsfloskel immer mal wieder. Und innerlich zucke ich etwas zusammen. Jetzt schon an Winter denken? Dunkle Tage, Regen, Schneematsch, Kälte? Äh, nö! Ich gestehe, ich mag diesen Spruch einfach nicht.

Jetzt es ist Anfang Oktober, der Sommer ist wohl doch vorbei.  Aber bevor ich hier auch noch „kalo chimona“ wünsche, kommt ja erst ein hoffentlich warmer und sonniger Herbst mit all dem leckeren Herbstgemüse.

Vorher wird jedoch noch gebührend der Sommer verabschiedet und zwar mit einer meiner liebsten Sommergerichte: Fasolakia. Hier auf dem Blog habe ich schon eines online gestellt mit Kartoffeln. Meine Mutter hat Fasolakia früher meist mit Fleisch gemacht, jetzt bereitet sie es ganz pur vor. Nur zarte grüne Bohnen und Tomaten. Mehr nicht. Und genauso mag ich Fasolakia besonders gerne. Die grünen Bohnen müssen schön zart sein. Ob man dafür breite oder schmale Bohnen nimmt ist Geschmacksache. Ich mag beide Bohnensorten sehr gerne und verwende die Sorte, die frischer aussieht und mir besonders zart erscheint.

In Griechenland gibt es ein paar Sorten, die hier schwerer zu finden sind. Barbounia zum Beispiel, sie haben eine gesprenkelte Schale und schmecken besonders gut. Dazu Zwiebeln, Knoblauch frische Tomaten, ein paar Kräuter und natürlich gutes Olivenöl. Mehr braucht es wirklich nicht.

Und so sehen Barbounia aus, nicht zu verwechseln mit der Fischsorte 🙂

Griechische Barbounia

 

Zutaten für 4 Personen

  • 600 Grüne Bohnen
  • 3 EL Olivenöl + 3-4 extra
  • 1 Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 EL Tomatenmark
  • 4-5 reife Tomaten (ca. 500g)
  • Salz
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • etwas edelsüßer Paprika
  • eine Prise Zucker
  • etwas frische Minze
  • etwas frische Petersilie

1.
Die Bohnen putzen und waschen. Ich kappe meist die Enden und entferne falls vorhanden die Fäden an den Seiten (siehe hier grüne Bohnen putzen). Abtropfen lassen. Die Zwiebel schälen und fein würfeln. Die Knoblauchzehe ebenfalls schälen und hacken.

2.
Die Tomaten rundherum mit einem Messer einstechen. Mit kochendem Wasser bedecken und 1-2 Minuten stehen lassen. Danach lassen sich die Tomaten sehr leicht schälen. Im Mixer pürieren.

3.
3 EL Olivenöl in einem großen Topf erhitzen. Die Zwiebel darin bei milder Hitze glasig dünsten, danach die Knoblauchzehe hinzufügen und ebenfalls kurz dünsten. Die Bohnen hinzufügen und kurz im Olivenöl wenden. Nun das Tomatenmark unterrühren und kurz rösten lassen.

4.
Die pürieren Tomaten zum Gemüse geben und mit Salz, Zucker, Pfeffer und Paprika würzen. Vorsichtig umrühren. Ich füge normalerweise kein weiteres Wasser hinzu. Es sei denn die Tomaten haben nicht genug Saft abgeben. In diesem Fall soviel Wasser hinzufügen, bis die Bohnen bedeckt sind. Deckel drauf und etwas 30 Min. sanft köcheln lassen. Immer mal wieder umrühren und prüfen, ob ggf. Wasser hinzugefügt werden muss. Danach weitere 10 Min. bei locker geschlossenem Deckel weiterköchelnd lassen, damit die Tomatensauce schön sämig einkochen kann.

5.
In der Zwischenzeit die Kräuter putzen, waschen und fein hacken.

6.
Nach ca. 40 Min. die Bohnen probieren. Die Flüssigkeit sollte jetzt nahezu eingekocht sein. Wenn die Bohnen gar sind, das restliche Olivenöl und die Kräuter hinzufügen. Noch weitere 5 Min. simmern lassen.

Dazu passt übrigens frisches Brot, z.B.: ein Weißbrot und Feta.

Variante Fasolakia mit Kartoffeln

 

 

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12 Kommentare

  1. Danke für den Tipp mit den farbigen Bohnen, ich habe mich immer auf dem Markt hier in Athen gefragt, was man daran hat. Werde ich so bald wie möglich testen!!

  2. Ich finde die Garzeit viel zu lang! Die Hälfte reicht auch, evt. 30 Minuten, sonst sind die Bohnen Matsch. Sorry, aber das musste ich loswerden und wundere mich nicht mehr über die viel zu weichen Bohnen in griechischen Restaurants.

    1. Das kann ich verstehen, meine Tanten garen dieses Rezept meist sogar noch länger. Verkürze einfach die Garzeit. Auch wenn ich sonst das Gemüse eher knackig mag, liebe ich den besonderen Geschmack der typischen Ladera-Gerichte, der eben auch die längere Kochzeit bei niedriger Temperatur entsteht.

  3. Das perfekte Essen für den Herbst! Noch ein bißchen Sommer, aber schon eine Ahnung von Winter. Hat super geschmeckt, die Garzeit war bei mir aber auch deutlich kürzer.

    1. Wer es knackiger mag, kocht kürzer 🙂 Tatsächlich kochen viele Griechen das Gericht sogar noch etwas länger

  4. Wo kann diese Bohnen kaufen. Hier in Berlin finde ich nicht. Diese rezepte sieht sehr lecker aus

    1. Hallo Javra, jetzt im Winter ist es etwas schwierig diese breiten Bohnen zu bekommen, sie haben ab dem Frühjahr/Sommer wieder Saison. Schau mal bei griechischen oder türkischen Gemüsehändlern vorbei. Ab dem Frühsommer solltest Du sie auf dem Markt oder im Supermarkt finden. Und ein guter Ersatz sind ganz normale grüne Brechbohnen.

  5. Jasu

    Ne Tüte grüne Bohnen geschenkt bekommen und deine Seite gefunden. Einzige Änderung: Da ich nicht genug frische Tomaten hatte, gabs stattdessen Tomatenpüree, wodurch es „soßiger“ wurde. Hat mir gut geschmeckt, die Minznote fand ich sehr lecker. Dazu gab es Choriatiki Salata (den griechischen Bauernsalat mit Schafskäse)

    Was die Kochzeit angeht… steh auf al dente, zerkocht mag ich gar nicht. Habe nach den 40 Minuten probiert und es war mir noch zu knackig. Habs letztendlich ca 70-80 Minuten gekocht (immer noch leichter Biss – ideal)

    1. Hallo Theo, das freut mich. Bei der Kochzeit kommt es natürlich immer auf die Bohnen an und wie weich man sie selbst gerne ist. Ich koche sie meist etwas kürzer als es in Griechenland üblich ist.

  6. Tolles Rezept!

    Welches Olivenöl hast du benutzt?

    Ich benutze immer das Olivenöl von Filareti, kann ich nur empfehlen!

    https://www.filareti.de/product-category/olivenoel/

    Müsst du mal probieren!

  7. Eine Frage: wie hebt man dieses Gericht am besten auf, wenn man viel zu viel Bohnenernte hat? Kann man dieses Gericht irgendwie in Gläsern für den Winter einmachen oder besser einfrieren?

    1. Wahrscheinlich geht das mit Einfrieren ziemlich gut. Mit Einkochen habe ich keine Erfahrung. Ich würde die Bohnen nur in Wasser knapp gar kochen und einfrieren. Dann kannst das Gericht frisch kochen und hast bereits vorgekochte Bohnen.

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