Arakas laderos – griechisches Erbsengemüse in Tomatensauce

Erbsen in Tomatensauce, klingt unspektakulär, oder? In Griechenland ist das ein komplettes Gericht, das mit viel Brot und Schafskäse gegessen wird. Es gehört zu den sogenannten „Ladera„. Die habe ich euch an vielen Stellen dieses Blogs schon vorgestellt. Ladera bedeutet „in Öl gekocht“ – in der griechischen Küche meinen wir mit Öl selbstverständlich Olivenöl. Was sonst. Ladero heißt aber auch „ohne Fleisch“. Bei diesen – meist veganen – Gerichten steht das Gemüse im Vordergrund. Gekocht wird mit reichlich gutem Olivenöl. Meist spielt eine Gemüsesorte die Hauptrolle, wie hier die Erbse. Auf die erstklassige Qualität aller Zutaten wird dabei großen Wert gelegt.

So stand ich am Münchner Viktualienmarkt vor meinem Lieblings-Gemüsehändler, ein grantig aussehender Bayer, der aber total nett ist. Ich versuchte gemeinsam mit ihm herauszufinden, wie viele Erbsenschoten ca. 500 g Erbsen ergeben. Gar nicht so einfach. Ich bin mit einer riesigen Tüte Erbsenschoten nach Hause gegangen, etwa 1 Kilo. Ich hatte Glück, die Erbsen waren erstklassig, trotz Naschen beim Palen habe ich ca. 500 g Erbsen erhalten. Es lohnt sich übrigens frische Erbsen für dieses Rezept zu verwenden. Mit tiefgekühlten Erbsen geht das natürlich schneller.

Araras - Erbsen palen

Diesen Araka gibt es auch in einer nicht-vegetarischen Variante. Dabei wird das Fleisch zuerst im Topf fast gar geschmort, bevor das Gemüse hinzukommt und das Gericht fertig gart. In den meisten griechischen Rezepten werdet ihr übrigens viel Dill dazu als Zutat finden. Wer Dill gerne mag, der sollte auch diesen anstatt Minze oder Petersilie verwenden. Ich bin jedoch kein großer Dillfan und bevorzuge Minze und Petersilie dazu. Und im Sommer könnt ihr natürlich frische Tomaten nehmen und selbst pürieren statt die passierten aus der Dose zu verwenden.

Beim Olivenöl spare ich immer etwas. Wer möchte verdoppelt die Menge. Schaden tut das nicht. Allerdings sollte es ein erstklassiges extra-natives Olivenöl sein. Davon gebe ich am Tisch gerne ein Schuss über alle Ladera.

Zutaten für 4 Portionen

  • 1 – 1,2 kg frische Erbsen in der Schote (ergibt ca. 500 g gepalte Erbsen). Ersatzweise TK-Erbsen.
  • 4 EL Olivenöl
  • 3 Karotten
  • 3 Kartoffeln
  • 1 Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 EL Tomatenmark
  • 250 ml passierte Tomaten
  • Salz
  • schwarzer Pfeffer
  • Paprikapulver
  • 1 TL Thrymba oder Thymian
  • 1 TL getrocknete (griechische Minze)
  • 3 Frühlingszwiebeln
  • ein paar Stängel Petersilie
  • 2 Stängel frische Minze

1.
Die Erbsen aus den Schoten befreien und möglichst wenig dabei naschen. Die Zwiebel in Würfel schneiden, Die Karotten schälen und in Scheiben schneiden. Die geschälten Kartoffeln in nicht zu kleine Würfel schneiden. Den Knoblauch ebenfalls würfeln. Die Erbsen waschen und abtropfen lassen.

2. 
Das Olivenöl in einem Topf erhitzen und die Zwiebelwürfel mit den Karotten ein paar Minuten bei milder Hitze anbraten. Die Kartoffeln, die Erbsen und den Knoblauch hinzufügen. Das Tomatenmark dazugeben, unterrühren und kurz mit anbraten. Die passierten Tomaten zusammen mit ca. 250 -300 ml Wasser hinzufügen. Das Gemüse sollte gut mit Wasser bedeckt sein. Mit Salz, frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer, Paprikapulver und den trockenen Kräutern würzen.

3.
Das Erbsengemüse bei geschlossenem Deckel sanft köcheln lassen. In der Zwischenzeit die Frühlingszwiebeln putzen und in Ringe scheiden. Und die frischen Kräuter waschen und klein scheiden.
Die Frühlingszwiebeln nach ca. 15 Minuten zum Gericht geben und weitere 5-10 Minuten bei offenem Deckel weiterköcheln lassen. So verkochen sie nicht. Die frischen Kräuter untermischen. Das Gemüse sollte jetzt gar sein und die Tomatensauce sämig eingekocht sein. Zum Servieren noch einen Schuss Olivenöl über den Araka geben. Dazu passt frisches Brot und Schafskäse.

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9 Kommentare

  1. Sehr, sehr lecker sieht das aus.

  2. Mein Mann kommt von Süd Italien und er kennt das Gericht Erbsen in Tomatensosse schon immer Maria

  3. Erbsen in Tomatensauce klingt tatsächlich unspektakulär. Aaaaber: als bekennender Erbsen-Fan weiss ich um den süssen, herrlich zarten Geschmack von jungen Erbsen. Insofern spricht mich das hier sofort an 🙂 Sobald meine Erbsen im Garten nach sind (dürfte demnächst so weit sein), werde ich das hier ausprobieren.

  4. Mir gefällt es, dass Du so ausdrücklich darauf hinweist, dass es bei dieser Küche auf frische und qualitativ hochwertige Zutaten ankommt. Das ist bei der apulischen Küche auch so. Deshalb schmecken diese total unspektakulären Gerichte auch so fantastisch. Mit Tiefkühlprodukten geht es natürlich auch, aber es ist nicht das Selbe. 🙂

    1. Danke. Und ja das stimm, irgendwie ist genau das das Spektakuläre daran. In Griechenland beobachte ich immer gerne die Kunden. Da wird jede Tomate und jede Erbsenschote einzeln begutachtet und ausgesucht, nachdem das Angebot aller Händler inspiziert wurde. Das wird in Italien wohl so ähnlich sein.

      1. Ja, genauso ist es. 🙂

  5. Ein wirklich leckeres Gericht. Das kommt bei mir mindestens einmal im Monat auf den Tisch.

    Allerdings verwende ich frische Tomaten (die gleiche Menge wie Erbsen), die ich enthäute und danach stückig schneide, dafür dann kein Paprikapulver und kein Tomatenmark.

    Hochwertiges und darum auch teueres natives Olivenöl verwende ich nicht zum Kochen oder Braten, weil die hochwerigen Inhaltsstoffe dabei durch die Hitze hops gehen.

    Allerdings gebe ich nacher, wenn das Gemüse auf dem Teller liegt das Natives Olivenöl und ein paar spritzer (nicht zu viel) Zitronensaft drüber.

    So schmeckt es mir am besten. 😉

    1. Hallo Konstantin, ja im Sommer sind frische Tomaten ein Muss dazu. So oft wie Du koche ich es aber nicht. Machst Du das Gericht auch hin und wieder mit Fleisch oder rein vegetarisch?

  6. […] Arakas laderos – Erbsen in Tomatensauce […]

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