Vegetarisches Giouvetsi mit wildem Thymian und Kefalotiri

Vegetarisches Giouvetsi mit Kefalotiri

Γιουβέτσι με λαχανικά – Juvetsi me lachanika

Das am häufigsten aufgerufene Rezept auf meinem Blog ist das Giouvetsi mit Fleisch und immer wieder werde ich nach einer vegetarischen Variante gefragt. Nun, hier ist es. Und wer den Käse weglässt, der hat sogar ein veganes Giouvetsi.

Giouvetsi ist die Bezeichnung für einen Tontopf, in dem das Gericht gart, beim mir ist es eine normale Auflaufform. Typisch für Giouvetsi sind die kleinen Nudeln, die wie Reiskörner aussehen, Kritharaki. Wer diese nicht findet, kann sie durch kleine Makkaroni ersetzen. Die trockenen Nudeln kommen mit der würzigen Sauce in den Backofen und saugen sich beim Backen mit der Sauce voll.

Für das vegetarische Giouvetsi kann man alles nehmen, was das Gemüsefach und der Kühlschrank so hergibt. Im Sommer nehme ich gerne Auberginen, die richtig viel Sonne getankt haben, Zucchini, Paprika und für die Sauce natürlich frische vollreife Tomaten statt passierten. Und auch bei den Kräutern variere ich immer wieder: Oregano, Rosmarin, Salbei, Petersilie, etc. Diesmal habe ich wilden Thymian vom Peloponnes genommen. Er würzt sehr intensiv und hat ein tolles Aroma.

Wer mag, kann das Giouvetsi kurz bevor es fertig ist, überbacken. Ich bevorzuge den Käse jedoch separat und streue in am Tisch über das Gericht. Verwendet habe ich einen ganz tollen griechischen Käse, Kefalotiri. Den habe ich vor zwei Monaten vergeblich in München gesucht und kurz vor Weihnachten finde ich ihn zufällig in einem portugiesischen Geschäft…

Kefalotiri wird meist aus Schafs- und Ziegenmilch hergestellt und hat dadurch eine hellgelbe Farbe. Im Geschmack ist er würzig, leicht salzig aber nicht aufdringlich. Perfekt für ein Giouvetsi oder einfach zu Nudeln mit Öl. Da er beim Grillen seine Form behält wird er gerne auch für Saganaki verwendet. Müsst ihr das nächste Mal unbedingt beim Griechen probieren.

Zutaten für 4-5 Personen

  • 250 g Kritharaki
  • 1 rote Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 großer Zucchino
  • 2 Karotten
  • 2 Spitzpaprika
  • 2 Frühlingszwiebeln
  • 200 g Chamipignons
  • 2 EL Olivenöl plus 1 TL
  • 2 TL wilder Thymian (bzw. normaler Thymian oder Oregano)
  • 2 EL Tomatenmark
  • 300 ml passierte Tomaten
  • Salz
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • mildes Paprikapulver, z.B. geräuchertes
  • etwas Petersilie
  • Kefalotiri zum Darüberreiben oder ein anderer Hartkäse wie z.B. Parmesan oder Kefalograviera

1.
Etwas Olivenöl, ca. 1 TL, in einer Pfanne heiß werden lassen und das Kritharaki darin ca. 1 Minute rösten. Das verhindert später, dass die Nudeln aneinander kleben. Das Kritharaki in eine Auflaufform geben.

2.
Die Zwiebel und die Knoblauchzehe würfeln. Die Paprika putzen und in Streifen schneiden. Die Champignons putzen und vierteln. Die Zucchini und die Karotten in Scheiben schneiden. Das Olivenöl in einer Pfanne geben und zunächst die Zucchini von beiden Seiten kurz abraten, die Champignons dazu geben und ebenfalls kurz anbraten. Zucchini und Champignons zu dem Kritharaki geben.  Den Ofen schon mal vorheizen auf 200 °.

3.
Im restlichen Olivenöl (zur Not auffüllen) die Zwiebeln, die Paprika und die Karotten ein paar Minuten anbraten, dann die Knoblauchzehe hinzugeben und kurz mitbraten. Zwei Esslöffel Tomatenmark und den Thymian zum Gemüse geben und mitrösten, mit den passierten Tomaten ablöschen. Noch knapp 200 ml Wasser dazugießen mit Salz, Pfeffer und Paprikapulver kräftig würzen und abschmecken. Etwa 10 Minuten köcheln lassen und die Sauce zu den Reisnudeln geben und umrühren. Gegebenenfalls noch etwas Wasser hinzufügen, damit alles gut mit Flüssigkeit bedeckt ist. Ich habe noch gut 200 ml Wasser ergänzt.

4.
Das Giouvetsi auf der mittleren Schiene ca. 20-25 Minuten backen. Wer möchte kann nach 20 Minuten geriebenen Käse drüberstreuen und noch 5 Minuten weiterbacken. Es ist fertig, wenn die Flüssigkeit komplett von den Nudeln aufgenommen wurde und richtig schön saftig ist. Da unter meinen Gästen Veganer dabei waren, gab es den Käse separat zum Giouvetsi dazu mit frischer Petersilie und selbst gebackenem Brot.

 

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10 Kommentare

  1. […] Dieses griechische Schmorgericht ist eigentlich ganz einfach zubereitet, es braucht nur etwas Zeit, so ca. 2 – 2,5 Stunden. Das Fleisch wird zunächst in einer würzigen Tomatensauce geschmort und anschließend mit Kritharaki, kleinen Reisnudeln, im Ofen fertig gegart. Traditionell passiert das in einem Tontopf, dem Giouvetsi – oder wie bei mir in einer ofenfesten Form mit Deckel.  Das Fleisch (Rind, Kalb oder Lamm) wird superzart und die Nudeln saugen sich mit der leckeren Sauce voll. Damit sie beim Abkühlen nicht verklumpen verrate ich euch in den Zubereitungsschritten noch einen Trick von einem Koch. Übrigens heißt alles Giouvetsi, was in diesem Tontopf gegart wird. Es gibt auch Giouvetsi mit Garnelen oder Oktopus und auch vegetarisch. […]

  2. Das ist genau mein Ding! So ein bisschen Sonne auf dem Teller könnte ich jetzt gut gebrauchen 🙂 Danke fürs Rezept!
    Liebe Grüße, Tring

  3. Schönes Rezept! Kann man bestimmt auch mit domestiziertem Thymian machen. 😉

  4. Mir läuft das Wasser im Mund zusammen, muss ich unbedingt probieren. Ich liebe sie, die Kritharakia – man muss gar nicht kauen – lach, auch wenn ich noch alle Zähne habe.
    Danke für teilen.
    LG Rosmarin

  5. Sieht toll aus! Für mich dürfte es zwar gerne auch die Fleisch-Variante sein 😉 Und wilder Thymian finde ich extrem toll. Allerdings habe ich den bisher noch nirgends zum kaufen entdeckt und erst einmal aus Marrokko ein Mitbringsel erhalten. Für Bezugsquellen bin ich dankbar 😉

    1. Vielen Dank! Eine richtige Bezugsquelle habe ich nicht. Aber dieser wilde Thymian ist tatsächlich eine Wucht, der wilde Salbei auch. Er wächst auf einer kleinen Olivenölplantage (http://notiogoods.com/) im Süden Griechenlands. Da kannst Du gerne hinschreiben.

    2. Hallo Marco, mach mal im Frühling Urlaub auf Kreta! Dort findest du wilden Thymian in den Bergen oder Hügeln und für den Eigenbedarf kann man schon pflücken. Wenn man dort wandert und über die kleinen Büsche steigt, das ist ein Erlebnis – wunderbar. Auch wilden Salbei gibt es in Hülle und Fülle. Ich kenne richtige „Salbeischluchten“ so hab ich sie genannt. LG Rosmarie

  6. Nachgekocht! Sehr lecker. Dein Tipp, noch ein Glas Wasser zum Auflauf zu geben, ist wichtig, sonst werden die Nudeln zu trocken.

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