Auberginen mit Kartoffeln im Ofen

 

Was mich an griechischen Alltagsgerichten fasziniert ist die Schlichtheit. Ich kenne tatsächlich keine andere Küche, in der so konsequent Gerichte mit 2-3 vegetarischen (oder veganen) Zutaten der Saison den Mittelpunkt einer Mahlzeit bilden. Zum Beispiel Erbsen in Tomatensauce, Grüne Bohnen in Tomatensauce (Fasolakia) oder Okraschoten (Bamies) aber auch der Tomatenreis…, die Liste könnte hier ewig lang sein. In Griechenland werden diese Gerichte „Ladera“ genannt, was so viel heißt wie „in Olivenöl (gekocht)“ – meist ohne Fleisch oder Fisch.  Reichlich gutes Olivenöl und eine lange Kochzeit bei milder Hitze sind dabei ausschlaggebend für den Geschmack. Am Tisch werden Ladera meist mit viel Schafskäse, reichlich Brot und mit Blattsalaten oder gekochten Salaten sowie Oliven begleitet. Ich kenne Griechen, die sich dann nicht mehr so laut über das fehlende Fleisch aber umso lauter über den fehlenden Schafskäse beschweren.

Dabei muss ich zugeben, dass ich oft etwas am Olivenöl spare, denn auch wenn es sehr gesund ist, es ist trotzdem sehr gehaltvoll. Das Olivenöl ist dennoch das Geheimnis, nehmt also ruhig etwas mehr. Ich suche immer den Zwischenweg zwischen ein paar Esslöffeln und den ganzen Tassen Olivenöl, die meine Tanten ins Essen schütten.

Die Auberginen mit Kartoffeln könnte man auch im Topf machen. Ich bevorzuge sie jedoch aus dem Ofen. Auf das vorherige Anbraten der Auberginen verzichte ich, ich finde dadurch wird es zu fettig (auch wenn es dadurch besonders lecker wird).

Zutaten für 2

  • 1 große Aubergine oder 2 kleine
  • 6 mittelgroße Kartoffeln
  • 6 EL Olivenöl
  • 1 Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 Chilischote (oder später scharf mit Paprika würzen)
  • 250 ml passierte Tomaten
  • 1 TL Thymian
  • Salz
  • schwarzer Pfeffer
  • 1 TL Zucker
  • 1 Lorbeerblatt
  • Paprika edelsüß
  • Piment (gemahlen oder 2-3 Körnchen)
  • 100 g Schafskäse (je nach Geschmack)

Die Zwiebel und die Knoblauchzehe fein hacken. Genauso die Chilischote, dabei die Kerne entfernen. Das Olivenöl erhitzen und die Zwiebel darin bei milder Hitze andünsten. Sobald die Zwiebel glasig ist, den Knoblauch und die Chili hinzufügen und kurz mitbraten. Die passierten Tomaten hinzufügen und mit Thymian, Salz, Pfeffer, Zucker, Paprika edelsüß, dem Piment und dem Lorbeerblatt würzen. Bei sanfter Hitze ca. 15 Minuten köcheln lassen.

Den Ofen auf 180 Grad vorheizen.

Die Auberginen waschen und in grobe Stücke schneiden. Die Auberginenstücke salzen und ca. 15 Minuten beiseitestellen. Die Flüssigkeit, die sich dabei bildet mit einem Küchentuch entfernen.

In der Zwischenzeit die Kartoffeln schälen und achteln. Die Auberginen mit den Kartoffeln in eine ofenfeste Form geben und mit der würzigen Tomatensauce übergießen. Gut vermengen und in die mittlere Schiene des Ofens schieben.

Ca. 50-60 Minuten bei 180 Grad backen, bis die Kartoffeln schön weich sind und die Sauce schön sämig ist. Den Schafskäse am Tisch über  das heiße Gericht zerbröckeln.


Und was trinkt man dazu? 

Eine trockene Mavordaphne vom Peloponnes ist äußerst selten, vor allem wenn der Rotwein zusätzlich in der Amphore ausgebaut wurde. Die Frische dieses Weines kann wunderbar die Säure und das Ölige der Aubergine auffangen. Hinzu kommen die mediterranen Kräuter die der Wein in seiner Aromatik mitbringt, die perfekt mit dem Gericht harmonieren.
>Tsigello 2019 von Rouvalis Winery – mygreekwine.de

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19 Kommentare

  1. Oh, lecker! Das wird bestimmt nachgekocht. Ich bin hier irgendwie zum Auberginenfan geworden. Meine Lieblingsvariante: längs und quer eingeschnitten, klein gehakcten Knoblauch und kleine gehackte Petersielie in die Ritzen stopfen, mit Olivenöl und etwas Wasser in eine feuerfeste Form geheben, mit Tomatenstücken bedecken, eine Mischung aus Parmesan und geriebenen Semmeln darüber, noch kurz mit Olivenöl beträufeln und bei 180 Grad in den Ofen, bis sich eine schöne Kruste gebildet hat. 🙂

    1. Hallo Corinna, das leckere Gericht, das Du beschreibst kennen wir leicht abgewandelt auch in Griechenland, allerdings ohne Parmesankruste. Es hat den wenig griechischen Namen Imam Bayldi. Das was Du beschreibst merke ich mir für die nächsten Auberginen, danke.

  2. Ich könnte gleich mal in den Monitor beißen … Auberginen und Kartoffeln aus dem Ofen, mmmmh, und dann noch Feta *schleck*

  3. Yummy!!! 🙂

  4. Tolles Rezept, ich liebe gewürzte Augberginen…. wenn es nicht schon so spät wäre würde ich mich doch glatt in die Küche stellen und das Rezept nachkochen. Morgen ist ja auch noch ein Tag ^^

    1. Danke sehr. Ich hoffe, es hat geschmeckt.

  5. Ohhh…das sieht so lecker aus! Bin gerade zufällig hier gelandet und da kann ich ja gleich mal fragen, ob du Lust hast, an meinem kulinarischen Blogevent teilzunehmen. Es geht um das Thema „Auflauf & Co“:

    http://inaisst.blogspot.de/2014/11/2-blog-event-auflauf-co.html

    Schau einfach mal vorbei. Ich würde mich freuen 🙂

    Lieben Gruß Ina

    1. Liebe Ina, vielen Dank für die nette Einladung – so habe ich auch Deinen schönen Blog entdeckt. Das Event schaue ich mir gerne an.

  6. Melde Vollzug. Ich habe die Auberginen mit Kartoffeln gestern als erstes Rezept aus diesem Blog gekocht und mit großem Vergnügen gegessen. Wirklich zu empfehlen!

    Als dünnes Hemd habe ich mir erlaubt, die Auberginen vorher goldbraun anzubraten. Immer wieder erstaunlich, wie viel Öl die »saufen« können. Das Ergebnis war trotzdem nicht zu ölig.

    Was mir angenehm aufgefallen ist: Das Gericht sieht relativ trocken aus, ist es aber überhaupt nicht. Ich war zuerst versucht, mehr Sauce zu nehmen, habs zum Glück aber bleiben lassen.

    Ich habe die Form mit Deckel in den Ofen geschoben und den nur ganz am Schluss ein Weilchen abgenommen. War das im Sinne der Erfinderin? Das Foto sieht nicht nach offen gebacken aus.

    1. Das freut mich aber sehr. Ich habe sie offen gebacken, eigentlich weil ich es fast immer so mache. Vielleicht suche ich fürs nächste Mal doch den Deckel meiner Backform. Und das ist eigentlich auch das Geheimnis der griechischen Gemüsegerichte, die mit viel Olivenöl geschmort werden: Die Flüssigkeit soll fast komplett aufgesogen werden und dennoch bleibt das Gericht saftig.

      1. Worin das Geheimnis liegt, dämmerte mir schon beim Kochen etwas. Vorher hatte ich eine ganze Reihe von Rezepten hier angeschaut und viele enthalten relativ wenig Flüssigkeit, nicht zu knapp Öl, und die Garzeit ist lang. Ein Mittelding aus Schmoren und Konfieren.

        Ich bin mit der griechischen Küche nicht sonderlich vertraut, aber diese Art des langsamen Schmorens ist sehr nach meinem Geschmack. Ich liebe Schmorgerichte, habe die aber bisher meistens auf »germanische« Art gemacht, also hauptsächlich aus Fleisch, wobei reichlich kräftige Sauce entsteht. Ich werde sicher noch ein paar deiner Rezepte ausprobieren. Die Zutaten sind schon angeschafft.

      2. dann bin ich gespannt auf die weiteren Eindrücke

  7. Kartoffeln und Auberginen aus dem Ofen, und dann noch mit Feta!? Klingt (und schmeckt bestimmt) super!

  8. Habe heute das Rezept ausprobiert – aber die Melanzanie in Öl angebraten. Ich finde das einfach den Hammer. Die schmecken einfach wunderbar. Dieses Rezept kann ich nur weiterempfehlen.

    1. Vielen Dank, für die Rückmeldung. Freut mich, dass es Dir geschmeckt hat. In Öl gebraten schmecken Auberginen göttlich, ist sogar authentischer 😉

  9. Habe für heute Mittag ein unkompliziertes Rezept mit Aubergine, Kartoffeln und Dosentomaten gesucht. Habs gleich gemacht und war wirklich super lecker! Das wird es jetzt definitiv öfter geben

    1. Freut mich, Eva

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